Dienstag, 8. Mai 2012

European Cup Antalya

Beim Europacup in Antalya eröffnete ich die diesjährige Wettkampfsaison und präsentierte mich zum ersten Mal auf europäischer Bühne über die olympische Distanz.
Aber zunächst möchte ich auf die vergangenen Wochen zurückblicken: Nach dem Test in Saarbrücken konzentrierte ich mich erstmal auf die letzten 2 Klausuren. Direkt nach der letzten Klausur packte ich meinen gesamten Hausrat ins Auto und machte mich auf den Weg in Richtung Vereinswohnung, wo ich mich mal komplett auf essen, trainieren, schlafen konzentrieren wollte. Zunächst hat das auch gut geklappt. Es hat schon etwas motivierendes, wenn man morgens an der Toilettentür von einem Poster begrüßt wird auf dem Thomas Hellriegel Hawaii gewinnt und man dann beim Frühstück auf Stephan Vuckovic schaut wie er die Silbermedaille in Sidney gewinnt. 
Eine Woche lang trainierte ich viel und gut- das tat mal richtig gut nach den vielen Stunden am Schreibtisch. Am Ende der Woche hatte ich nicht nur einiges an Kilometern in Armen und Beinen, sondern auch ein Kratzen im Hals. Am Anfang dachte ich: Das muss so sein wenn man anständig trainiert. In 2 Tagen ist das wieder weg. 
Nach 3 Tagen war es dann Husten, der so stark war, dass an Training an der frischen Luft nicht zu denken war. Aber keine Panik, bis Ostern, wo der nächste Trainingsblock geplant war, waren es ja schließlich noch 2 Tage um gesund zu werden. Pünktlich zum Osterwochenende kam dann der "Meistermacher" von 2009 Christian Thomas in die Vereinswohnung um mir als weiterer Trainingspartner zur Seite zu stehen (das letzte Mal als ich mit Chris in der Vereinswohnung trainierte, konnte ich den Deutschlandcup in Braunschweig und die Deutsche Meisterschaft gewinnen). 
Eigentlich beste Vorraussetzungen, um noch einmal kräftig an den "Formschrauben" zu drehen. 
Leider wurde ich von Tag zu Tag mehr krank und als dann auch das letzte Hausmittel (ich empfehle niemanden heißes Bier zu trinken) nichts half, packte ich schweren Herzens mein Auto und verbrachte die Ostertage im heimischen Bett. Wirklich gut ging es mir aber auch danach noch nicht und so entschied ich mich dazu, mal zum Arzt zu gehen. Der verordnete mir Antibiotika, mit denen es dann endlich besser wurde. Nach über einer Woche stieg ich also wieder ins Training ein, musste meinen geplanten Start bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften im 10km Straßenlauf aber absagen. 
Viel Zeit blieb nicht mehr bis zum ersten Rennen der Saison in Antalya, doch die letzten Wochen liefen dann wieder nach Plan und ich fühlte mich so langsam bereit mal wieder "auszurasten"...

Voller Vorfreude flog ich nach Antalya und war gespannt wie es laufen würde. Und es lief so: 
Das Schwimmen lief überhaupt nicht gut. Eigentlich dachte ich, dass ich mit dem Wellengang gut klarkomme, da ich schon Freiwassereinheiten im Meer bei starkem Wellengang absolviert hatte, aber nach der ersten Schwimmrunde fand ich mich ziemlich weit hinten im Feld wieder. Mit großem Rückstand wechselte ich aufs Rad und fuhr in einer 7-köpfigen Gruppe dem Feld hinterher. Zum Glück entschied man sich im Hauptfeld für ein eher gemäßigtes Tempo und so schafften wir nach einem harten Stück Arbeit den Anschluss. Die restlichen 10km nutzte ich um die Beine für das Laufen zu lockern, was bei dem Tempo keine große Kunst war. 
Beim Laufen merkte ich dann, dass mir noch etwas Spritzigkeit und Wettkampfhärte fehlt. Vielleicht auch etwas Selbstvertrauen. Mit einem soliden Lauf beendete ich meinen ersten Europacup schließlich auf dem 32. Platz. Damit bin ich zwar nicht 100% zufrieden, aber insgesamt ist das Resultat denke ich ok. 

In allen Disziplinen habe ich noch Luft, aber ich weiß jetzt woran ich in den nächsten Wochen arbeiten muss, um in Darmstadt am 3.6. bereit zu sein für den Kampf um die nationale Krone !

Still lot of work to do !


                                   

                                Fotos vom Rennen folgen hoffentlich in Kürze...